Rudolf Baron

Der Ehrenbürger von Sibbesse Rudolf Baron

Für seinen glasklaren Einsatz für soziale Belange, so Landrätin Ingrid Baule, wurde im März 1998 Sibbesses Samtgemeindebürgermeister Rudolf Baron (SPD) ausgezeichnet. Bundespräsident Roman Herzog ehrte Baron mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik, den Ingrid Baule aushändigte. Zahlreiche Wegbegleiter - ob aus dem Bosch-Blaupunkt-Betriebsrat, dem Kreistag, der Partei oder dem Rat - gratulierten dem Geehrten für die hohe Auszeichnung, der, sichtlich gerührt, den Orden stellvertretend entgegennahm für alle diejenigen, die mit ihm gemeinsam zum Wohle Dritter gearbeitet haben.Rudolf Baron, besser als Rudi bekannt, wurde 1937 in Kauffung geboren, lernte Dreher und begann 1952 bei Blaupunkt. Von 1983 1998 war er dort Betriebsratsvorsitzender. In den Rat der Gemeinde Sibbesse wurde er erstmals 1964 gewählt, mit 23 Stimmen, erinnerte sich Baron. Davon seien 20 von seiner Familie gekommen, also müssen mich gleich drei Fremde gewählt haben. In der Runde der Ehrengäste saßen auch Maria Nolte und Herbert Bartsch, die mit ihm gemeinsam vor 34 Jahren die Ratsarbeit begonnen haben. Ein Jähr später schon habe er mit August Albrecht die Gründung des Samtgemeinderates betrieben, erinnerte sich Baron.

Die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen habe immer hervorragend geklappt. Selbst bei der Patt-Situation Anfang der 80er Jahre im Rat habe es keine Probleme gegeben, das Bürgermeisteramt zu teilen. Ja, hier in Sibbesse ist die politische Welt noch in Ordnung, bestätigte Dr. Friedrich Dehne, der seinerzeit die halbe Legislaturperiode dem Rat vorsaß.Auch die Landrätin sagte, es sei ihr ein Bedürfnis, Rudi Baron zu danken für alles, was du für die Menschen im Landkreis getan hast. Er habe auf Freizeit und Bequemlichkeit verzichtet, das Geldverdienen hinten angestellt und über das normale Maß hinaus im kraftvollen Einsatz gewirkt. Das aber sei nur möglich gewesen, weil die Familie dahinter stand. Dafür gebühre der Ehefrau Dietlinde und auch dem Sohn Marc Dank, sagte Ingrid Baule.Als Betriebsrat habe sich Baron unablässig für den Erhalt des Standorts Hildesheim und die Sicherung der Arbeitsplätze bei Bosch-Blaupunkt eingesetzt. Dabei habe er für einen Ausgleich zwischen Unternehmer- und Arbeitnehmerinteressen gesorgt. Für die Gemeinde habe sich Baron nicht zuletzt im Rahmen des Baus der Schnellbahntrasse mächtig ins Zeug gelegt. Gemeinsam mit dem damaligen Samtgemeindedirektor Heinz Kießler konnten deshalb umfangreiche Dorferneuerungsmaßnahmen in elf der zwölf Mitgliedsgemeinden umgesetzt werden.

Die Förderung des Wohnungsbaus habe für Rudi Baron ebenfalls einen hohen Stellenwert gehabt. Er gehörte dem Aufsichtsrat der Kreiswohnbaugesellschaft an und war maßgeblicher Wegbereiter für Neubau- und Modernisierungsprojekte in seiner Gemeinde. Baron räumte ein, dass zumindest in den ersten Jahren manches Projekt die üblichen Dimensionen zu sprengen drohte. Letztlich seien sie jedoch erfolgreich gewesen.Neben dem kommunalpolitischen Einsatz, so Baule, schätze sie Baron als sozialpolitisch engagierten Kollegen im Kreistag. Seit 1976 war Baron Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion.
(Textquelle: Zeitungsartikel aus der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 24.03.1998.)

Im März 2005 verabschiedete sich Rudolf Baron aus dem Gemeinderat in Sibbesse. Am 1. Juli 2005 wird ihm die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Sibbesse verliehen. Im darauf folgenden Jahr 2006 verabschiedet sich Rudolf Baron aus dem Kreistag.

Im April 2017 verstarb Rudolf Baron.

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